Der „Marimba-Festiva“-Verein, eine Initiative die sich um die Popularisierung der Marimba bemüht, veranstaltete vom 24. bis 26. April 2014 in Kooperation mit der Bamberger Sektion des Tonkünstlerverbands Bayern e.V. den „Internationalen Marimba Festiva Kongress und Wettbewerb“ in Bamberg.
Erst durch die großzügige Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Bamberg, der Sparkasse Bamberg und der Stiftung Oberfranken sowie den medialen Partner Percussion Creativ e.V. wurde dieses hochinteressante kulturelle Projekt, welches in der Kongreßhalle Bamberg stattfand, ermöglicht.
Teilnehmer des Marimba-Festiva-Wettbewerb in Bamberg (24.-26. April 2014)
» Wettbewerb
Insgesamt nahmen 35 junge Marimba-SpielerInnen aus acht Ländern an dem in vier Altersgruppen aufgeteilten Wertungsspiel teil. Die Altersgruppe I war in zwei Unterkategorien geteilt, die jeweils eine Vorspielrunde bestritten, die Alterskategorien II, III und IV (erstmals auch für Studenten bis zum 25. Lebensjahr) hatten ihr Können in jeweils zwei bzw. drei Runden zu beweisen.
Die international besetzte Jury, die unter dem Vorsitz von Slawomir Mscisz (Polen/Deutschland) aus den renommierten Marimba-Spielern und Schlagzeugern Shoko Sakai (Japan/Polen), Prof. Paul Mootz (Luxemburg), Prof. Radoslaw Szarek (Polen/Deutschland) bestand, würdigte Tadeusz Tomaszewski (Polen) AG 1A, Kaja Wlostowska (Stuttgart) AG 1B, Hjungi Lee (England), Jakub Radwanski (Polen) AG II und Sebastian Efler (Österreich) AG IV mit jeweils einem 1. Preis. In der AG III, in der kein 1. Preis vergeben wurde, erhielten Magdalena Myrczik (Polen), Fabian Otten (Hamburg) und Sebastian Wielandt (Karlsruhe) den 2. Preis.
» Konzerte
In den Konzerten konnte das zahlreich versammelte Bamberger Publikum diverse Facetten der Marimba erleben. Zur Eröffnung am Abend des 24. April interpretierten die Solistin Shoko Sakai und das Bach Marimba Trio (Sebastian Wielandt, Slawomir Mscisz, Radoslaw Szarek) Werke von J.S. Bach.
Am nächsten Tag versetzte das Percussion-Ensemble aus Osnabrück unter der Leitung von Gerhard Stengert die Zuhörer in eine afrikanisch inspirierte Klangwelt, bei der Marimba und Balafon eine prominente Rolle spielten. In seinem im Bannkreis des Jazz stehenden Gesprächskonzert demonstrierte Radoslaw Szarek das Improvisationspotential der solistischen Marimba. Am 26. April waren die Finalisten und Preisträger des Wettbewerbs zu hören.
Foto (von links nach rechts): Manfred Menke, Radoslaw Szarek, Peter Klemke, Paul Mootz, Staszek Kokoszka, Shoko Sakai, Katarzyna Mycka, Slawomir Mscisz, Staszek Welanyk
» Kongreß
Die Kongressbeiträge tangierten über eng auf die Marimba bezogene Fragen hinaus auch ein breites allgemeinmusikalisches Themenspektrum und regten zur Diskussion und zum Ideenaustausch an. Die Komponisten Eva Sindichakis und Manfred Menke stellten eigene Marimba-Werke und den jeweils unterschiedlichen Ausgangspunkt ihrer Beschäftigung mit dem Instrument vor.
Der Krakauer Dozent Stanislaw Welanyk sprach über den Xylophonvirtuosen Josef Gusikow, Ballet Mécanique von George Antheil und Percussionwerke der polnischen Komponistin Krystyna Moszumanska-Nazar. Katarzyna Mycka gab einen chronologischen Überblick der Originalliteratur für die Marimba, Peter Klemke erzählte über seine Arbeit an Transkriptionen der Musik verschiedener Stile und Epochen für die Marimba und andere Stabspiele.
» Wissenschaftliche Komponente
Dank der festen Einbeziehung der wissenschaftlichen Komponente gewann der Internationale Marimba-Festiva-Wettbewerb und Kongress einen auch im internationalen Vergleich neuen und besonderen Charakter, der dem heutzutage unübersehbaren Aufstieg der Marimba von einem der vielen Schlaginstrumente zum selbstständigen solistischen Instrument gerecht sein will.
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