Gedanken hat wahrscheinlich jede(r). Sie entstehen spontan und ebenso schnell verschwinden sie wieder: „Die Gedanken sind frei“. Festhalten kann man sie nicht, was auch nicht unbedingt nötig ist, da sowieso ständig neue entstehen. Durch das Aufschreiben lassen sie sich fokussieren und zugleich Anderen zugänglich machen, um sie mit ihnen zu teilen. Die eigenen Gedanken Anderen mitzuteilen, kann sehr sinnvoll sein – aber selbstverständlich nicht immer.
Sind sie nützlich wie gutes Werkzeug, ist es praktisch mit ihnen zu arbeiten. Verführen sie jedoch zu großen „Dummheiten“, ist es wohl klüger sie mehrmals durch-zu-denken und vielleicht lieber über die verrückte Möglichkeit herzhaft zu lachen, statt sie in eine Tat umzusetzen oder obendrein für wirklich zu halten.
Obwohl sie ebenso flüchtig und unwirklich wie die am Himmel vorbeiziehenden Wolken sind, können ganz spontan auftretende „Gedanken“ tiefe Weisheiten enthalten. Die unbegrenzte Vielfalt gedanklicher Möglichkeiten ist in jedem Fall ein deutlicher Beleg für den „Reichtum, der im Raum des Geistes spielt“.
„Die Gedanken sind frei – belass sie dabei. Sie kommen und gehen, ziehen durch den Verstand. Sind schon wieder weg, hast kaum sie erkannt.
Aus: „Dumme Gedanken“ · Manfred Menke · 02. Dezember 1995
? Geh Dichte !
Statt „Gedichte“ zu schreiben, verwende ich gerne eine andere Schreibweise, weil damit auch ein Prozess beschrieben wird, der durchlaufen wird. Gedanken sind zwar sehr spontan und treten meist ganz überraschend auf, manchmal geht man jedoch durch längere „Denkprozesse“, um sich die beste, genaueste oder eben dichteste Formulierung zu erarbeiten.
Ein frischer Salat ist sehr vitaminreich, was ebenso der Fall sein kann, wenn er nur aus einem Haufen Buchstaben besteht. Andererseits kann es passieren, dass ein Salat ein ziemliches Durcheinander ist. Beides ist möglich und das ironisch formulierte Motto: „Lesen auf eigene Gefahr!“ deutet an, dass alles auch mit Humor aufgefasst werden soll/kann/darf.
Ein „Gedankengang“ hat große Ähnlichkeit mit einem „Spaziergang“, bei dem man sich durch die Landschaft bewegt und an verschiedene Orte gelangen kann. Ein gedanklicher Weg kann jedoch eine veränderte Wahrnehmung sogar ohne jegliche physische Fortbewegung bewirken. Ein Satz, eine Formulierung, ein Gedanke ist vielleicht nur „blablabla“ oder eben eine sehr konzentrierte – also verdichtete – Aussage, durch die ein besseres Verständnis, ganz neue Erkenntnisse oder sogar tiefere Einsichten gewonnen werden können. Tja, und auch wenn es „nur“ unterhaltsam war, hat die Sache ja eine gute Wirkung gehabt.