Wenn man zu Fuß (also relativ langsam) unterwegs ist, entsteht Raum für Momente, die sich bei größerer Geschwindigkeit kaum offenbaren könn(t)en. Da ich im „Luftzeichen“ Zwillinge geboren bin (Waage und Wassermann gehören auch dazu) und eine „blühende Phantasie“ habe, gehe ich gerne mal eine ordentliche Strecke zu Fuß, weil mich das wohltuend erdet.
Foto: Dinklage, Badberger Straße am 6. August 2021
Ganz nebenbei lassen sich durch die fließende Langsamkeit des Gehens („Außen“ wie „Innen“) Dinge entdecken, die sonst vielleicht verborgen blieben. Jede(r) begegnet auf dem eigenen Weg des Lebens sehr vielen anderen Zeitgenossen, in ganz unterschiedlichen oder (immer) denselben Situationen, die manchmal sehr (un)angenehm sind – ja, genau beides. Dennoch können beide – sowohl unangnehme als auch angenehme Ereignisse – großes Potential für persönliche Entwicklungen enthalten.
Sich ähnelnde Situationen und bestimmte Charaktere und Typen wird man vielleicht sogar solange mit (möglicherweise nerviger) Wiederholung erleben, bis man die zugrunde liegende Struktur, das dabei wirkende Muster erkannt hat und die entsprechende Lehre daraus ziehen konnte.
Jedenfalls entspricht das meiner Erfahrung.
Wollen wir nicht alle frei sein? Dann wäre es doch sicher wünschenswert, dass wir uns all unserer prägenden Muster und unterschiedlichen Sichtweisen – ob anerzogen oder selbst gewählt – bewußt sind und alles, was nicht oder schlecht funktioniert gegebenfalls (wieder los)lassen.
Kommentar schreiben!