Im Alter von sechs Jahren begann er Klavier zu spielen, am College studierte er Piano und Komposition. Das Vibraphon erlernte „Gary Burton“ als Autodidakt und entwickelte dabei das Spiel mit vier Mallets. Als ich „im Sommer 1961“ geboren wurde, war „GB“ bereits 18 Jahre alt und seine erste Schallplatte („New Vibe Man In Town“) unter eigenem Namen erschien.
Gary Burton Autobiographie
Meine ersten Begegnungen (als Hörer) mit „Marimba“ und „Vibraphon“ – ich erinnere mich nicht so ganz, ob ich da nicht schon selber spielte – waren „Time Is The Key“ (1979), eine Schallplatte der Gruppe „Gong“ mit dem französischen Schlagzeuger „Pierre Moerlen“, und „Florian Posers“ Band „Lifeline“, die im „Circus Musikus“ (Märschendorf) auftrat.
Bald darauf hörte ich zum ersten Mal das phantastische Duo mit „Chick Corea“ (Klavier) und „Gary Burton“ (Vibraphon), was mich heute noch begeistert. Es gibt wohl keinen Vibraphonisten, der die virtuose Spieltechnik und Kreativität von „GB“ übertreffen könnte. Einige beeindruckende Zahlen seiner Karriere: er hat 7 Grammys gewonnen, als Band-Leader oder Co-Leader 66 Alben aufgenommen, in 54 Jahren 5.400 Konzerte (nur geschätzt) gespielt, um die 2.000 Konzerte mit Chick Corea in 45 Jahren, etc. …
Zu seiner langen 54-jährigen Karriere und der Abschiedstournee mit „Makato Ozone“ gibt es einen sehr schönen Artikel beim „Miami Herald“ (USA), in welchem auch ein ganz persönlicher Aspekt („I’m a gay guy who happens to be a jazz musician“) nochmal ausführlich besprochen wird. Vor seinem „Coming Out“ (1994) war der jetzt 74-Jährige zweimal verheiratet und ist inzwischen Großvater. Mit vielen interessanten Zitaten, auch von Wegbegleitern, endet der Artikel schließlich mit sehr symphatischen Worten von „Gary Burton“: „My mother’s 101, so at least gene-wise, if I don’t drink myself to death, I’ll be living a fairly long life.“
Youtube-Tip: „Chick Corea und Gary Burton“ (2011) bei der „Jazzwoche Burghausen“
Homepage: „Gary Burton“
Zum „Loslassen“ gehört selbstverständlich Mut. Aber zu einem Zeitpunkt aufzuhören, wo man immer noch grandios glänzen könnte, paßt doch irgendwie sehr gut zur Biographie dieses Ausnahmemusikers, der sein Instrument – das Vibraphon – „in jedem Augenblick“ mit einer unglaublich kreativen Energie und virtuoser Entschlossenheit spielt(e) und dabei ganz sicher viele unvergessliche Momente mit dem jeweils anwesenden Publikum geteilt hat.
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