Sitz auf dem Sofa und spinn vor mich hin.
Die Bude steht Kopf, frag’ mich, wer ich bin.
Gedanken fliegen
quer durch den Raum,
wie viel zu bunte Bilder
aus dem letzten Alptraum.
Und Du warst schon lang nicht mehr da.
Du hast zu hoch gespielt und verlor’n,
fühl mich jetzt wie neugebor’n.
Hast mich
in die Manege gestellt
und ich war der Clown
in Deinem Zirkuszelt.
Der ich viel zu lang war.
Bin jetzt allein – aber instinktiv,
weck’ ich den Löwen, der tief in mir schlief.
Hab keine Angst Dir in die Augen zu sehn,
mein Blick ist stark, ich kann widersteh’n.
Sitz auf dem Sofa und spinn vor mich hin,
die Bude ist klar, weiß wer ich bin.
Hab’ Karten im Kopf
mit vielen Wegen drauf.
Frei von Dir,
such’ ich den,
der mich braucht.
Das wird mir langsam klar.
Geh Dichte © Manfred Menke · 24. Dezember 1992