Schlagzeug spielen ist im Prinzip ganz einfach. Eigentlich muss man ja nur die beiden Hände und Füße zum richtigen Zeitpunkt bewegen. Viele Leute, die noch nie an einem Drumset gesessen haben, sind häufig der Auffassung, dass es doch ganz einfach sein müsse, dieses faszinierende Instrument zu spielen. Das ist allerdings ein Irrtum.
PDF-Download: „Paradiddle“
Fast jede(r), der/die es tatsächlich mal probiert, stellt unmittelbar fest, dass sowohl die Bewegungsabläufe als auch das Zusammenspiel – also die Koordination – beider Hände und Füße einen Anfänger völlig durcheinander bringen können.
Damit das Spielen des Drumset gut funktioniert, muss man als ersten Lernschritt Hände und Füße sortieren.
Eine sehr sinnvolle Übung für diesen Zweck ist das „PARADIDDLE“, ein ganz elementarer Handsatz, der aus einer simplen Mischung von Einzel- und Doppelschlägen besteht. Mit Rechts beginnend erhält man RLRR, fängt Links an, ergibt sich LRLL. Beide Versionen nacheinander gespielt ergeben somit eine Folge von insgesamt acht Schlägen.
Statt des amerikanischen Phantasiewortes „PA-RA-DID-DLE“ könnte man genauso gut „EIN-ZEL-DOP-PEL“ sagen, womit der Handsatz auch schon hinreichend erklärt ist. Was man damit so alles anstellen kann, ist enorm. Viele Schlagzeuger haben darüber Bücher mit etlichen Übungen verfasst. Für das Spiel am Drumset ist es natürlich besonders interessant, wenn man die Schlagfolge auf die verschiedenen Instrumente (Bassdrum, Snare, Toms und Cymbals) und damit zusammenhängend eben auch auf die beiden Hände und Füße verteilt.
Wer das „PA-RA-DID-DLE“ oft gespielt hat und nicht mehr durcheinander kommt, kann als nächstes den Anfang der Schlagfolge verschieben, denn jeder Schlag dieser Figur kann der erste sein, woraus sich die drei weiteren Möglichkeiten ergeben: 1. RA-DID-DLE-PA, 2. DID-DLE-PA-RA, 3. DLE-PA-RA-DID.
1) R L R R L R L L, 2) R L L R L R R L, 3) R R L R L L R L, 4) R L R L L R L R
Die „Paradiddle“-Figur (1) und ihre Variationen (2-4)
Tja, und dann alles nochmal als Triolen gespielt, woraus sich weitere Möglichkeiten ergeben. Der Kreativität und Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auch bei Mallet-Spielern bilden solche Schlagmuster eine wichtige Grundlage. Verknüpft mit Akkorden lassen sich damit an der Marimba interessante Figuren basteln.
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