Am Samstag, dem 06. August 2011, wurde mein Marimba-Quartett „M8“ beim Abschlusskonzert der „Internationalen Katarzyna Mycka Marimba Akademie“ (IKMMA), die vom 29. Juli bis 07. August 2011 in Nürnberg stattfand, aufgeführt.
Ob es sich um die Uraufführung meiner im August 2006 entstandenen und im März 2007 veröffentlichten Komposition handelte, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich ja nicht immer benachrichtigt werde, wenn etwas von mir gespielt wird. Ausserdem habe ich das Stück nicht sofort mit der Veröffentlichung der Noten bei der GEMA angemeldet. Es ist also gut möglich, dass die Uraufführung schon vor dem 06. August 2011 stattgefunden hat.
Foto: Radoslaw Szarek, Hiroki Tokiwa, Maria Martinez und Florian Betz spielen mein
Marimba-Quartett M8 beim Abschlusskonzert der IKMMA 2011 in Nürnberg
Jedenfalls habe ich das Stück zum ersten Mal im Konzert erlebt und für mich es war eine gelungene Premiere, obwohl einer der vier Musiker mit heftigen Rückenschmerzen zu kämpfen hatte und nur unter Schmerzmitteln spielen konnte. Vor allem beim Zusammenspiel der vielen schnellen Sechzehntel-Figuren war zu bemerken, dass „M8“ eine anspruchsvolle Komposition für vier routinierte Spieler ist, die sehr gut aufeinander eingespielt sein müssen.
Alles in allem hat das Quartett (siehe Foto) das Stück gut gemeistert, was sicherlich der hervorragenden Probenarbeit von Radoslaw Szarek zu verdanken ist, der für meinen Geschmack genau der richtige Musiker bei der Akademie war, um das Stück zu erarbeiten. Für eine CD-Aufnahme dürfte es sich, was das Tempo angeht, noch etwas setzen und vor allem bei der Dynamik könnten weitere Nuancen herausgearbeitet werden.
Bei dieser fünften IKMMA arbeiteten 32 aktive Teilnehmer, die aus aller Welt angereist waren, neun Tage lang täglich intensiv mit hochqualifizierten Lehrern, probten Kammermusik und an jedem Abend gab es ein Konzert. Es gab also viel Musik in den acht Konzerten für die zahlreich vorhandenen Marimbas zu hören und ebenso waren viele junge Musiker zu erleben, welche dieses Instrument mit Begeisterung spielten.
Neben Katarzyna Mycka unterrichteten Shoko Sakai (Marimba-Professorin an der Musikakademie Wroclaw), Prof. Peter Sadlo, Svet Stoyanov und Prof. Hermann Schwander. Zu Gast war auch Emmanuel Sejourne und neu dabei Pedro Carneiro.
Als Veranstaltungsort ist die Nürnberger Hochschule für Musik eine Besonderheit, weil dort alle zwei Jahre ein Marimba-Wettbewerb für junge Spieler – Marimba Festiva – stattfindet, der von Slawomir Mscisz, dem diesjährigen Generalmanager der IKMMA, initiiert wurde.
Die „Marimba-Botschafterin“ (Interview-Überschrift in Drums & Percussion, Januar 2011) Katarzyna Mycka hat mit ihrer Akademie ein Projekt begründet, bei dem sich Marimba-Schüler, Musikstudenten sowie Professoren und Lehrende von Musikhochschulen aus aller Welt zu einer „wochenlangen Party“ treffen, um solistisch und kammermusikalisch zusammen zu musizieren, neue Literatur (ur)aufzuführen und Kontakte zu knüpfen, wodurch sie ein informatives, lernintensives und spannendes Ereignis für alle Teilnehmer ist.
Musik schafft Verbindungen und deswegen sollte man als Komponist – leichte ebenso wie anspruchsvolle – Werke schaffen, die sowohl den Musikern beim Spielen als auch dem zuhörenden Publikum Freude bereiten, zugleich aber auch zum Nachdenken anregen.
In diesem Sinne: „Möge die M8 mit Euch sein.“
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