… tut doch immer wieder gut. Bei einem Waldspaziergang die frische Luft zu atmen und dabei aufkommende Gedanken einfach vorbeiziehen zu lassen, entspannt auch den Geist. Weil der heiße und nicht enden wollende Sommer 2018 auch gegen Ende September sonnenreiche Tage bot, die zum Ausflug ins Grüne einluden, sind wir (mein Bruder Ralf und ich) spontan in den Grunewald gefahren und haben uns mal die Gegend um Berlin vom „Grunewaldturm“ aus angesehen.
Umgefallener Baum an der Havel beim Grunewaldturm (Sept. 2018)
Bei einer Fläche von 891,68 km2 hat „Berlin“ eine Waldfläche von 163,64 km2 (18,4 %), was knapp einem Fünftel entspricht und eine enorme Grünfläche für eine Stadt ist, die sich von der Aussichtsplattform des 55 m hohen in märkischer Backsteingotik erbauten „Grunewaldturms“ mit viel Wasser drumherum (Havel und Wannsee) sehr schön begutachten läßt.
Vom „Grunewaldturm“ aus muss man sogar auch ein wenig kraxeln (bergab), um bis an die Havel zu gelangen und dann wieder zurück (bergauf) zum Turm zu kommen. Man macht daher nicht nur einen Waldspaziergang, sondern hat leicht bergiges Gelände zu bewältigen und beschreitet Wege am Wasser entlang – nicht unbedingt mit Sandstrand, aber doch mit der einen oder anderen Stelle, die zum Verweilen einlädt. Da kommt der Kreislauf schon ein bißchen in Schwung und Bewegung tut dem Körper gut, weil er ja sozusagen ein komplexer Bewegungsapparat ist.
Alle Fotos: „Ralf Menke“ (Sept. 2018)
Tja, und auch an den verstecktesten idyllischen Plätzen, wie z.B. demjenigen, welcher auf den obigen Fotos an der Havel in Berlin zu sehen ist, findet man – wie fast überall auf unserem Planeten – eine nicht zu übersehende Menge von liegengebliebenen oder angeschwemmten Plastikteilen.
Umgefallene Bäume gibt es in jedem Wald
Nicht nur der Wald lehrt uns, was Vergänglichkeit bedeutet und dass Pflanzen wachsen, blühen und vergehen. Denn eben das, stetiges Werden und Vergehen, ist die Beschaffenheit der Welt. Vielleicht ist das gegenwärtige maßlose Zeitalter des Kunststoffes – der zwar ziemlich lange, aber doch nicht ewig hält – unserer egoistischer Ausdruck vom Festhalten an etwas, was langfristig unhaltbar ist.
Kunststoff macht das Leben leichter, so haben wir vor einigen Jahrzehnten gedacht, jedoch: um welchen Preis? – Kunststoff bedeutet auch Abgrenzung, Isolation, Verpackung. Zu starke Isolation/Abgrenzung bedeutet jedoch Einsamkeit. Diese wieder zu überwinden führt zu Gemeinsamkeit, bringt ein Verständnis von Zusammenhängen und ein natürliches Erleben der Welt. Isolation hat schon einen relativen Zweck, übertreibt man es damit, führt das zu Einsamkeit.
Schon der Atem – ohne den wir nicht existieren könnten – zeigt uns, dass wir uns nicht isolieren können. Daher brauchen wir ein gesundes Klima mit frischer Luft für unser Wohlbefinden.
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