Es wird ja immer wieder gerne mal über die GEMA geschimpft, weil sie „lästige“ Zusatzkosten verursacht. Als Komponist bin ich allerdings froh, dass es so eine Institution gibt und sie meine Urheberrechte verwaltet, wenngleich das noch effizienter sein könnte.
Während die meisten Ausgaben, wie z.B. für Plakate oder die Gage der Musiker, ganz selbstverständlich akzeptiert werden, würden viele am liebsten den Anteil der Kosten sparen, von dem man als Urheber teilweise erst Jahre später – wenn überhaupt – von der GEMA etwas ausgezahlt bekommt.
Im Juli und September gab es wieder solche Ausschüttungen für unterschiedliche Aufführungen in Konzerten, im Radio und TV, bei denen in den letzten Jahren u.a. in Frankreich, Slowenien, Kroatien, Südkorea und Taiwan die vier oben abgebildeten Kompositionen gespielt wurden. Verglichen mit dem umfangreicheren Verkauf der Noten ist das zwar eher eine geringe Ausbeute, aber natürlich dennoch eine erfreulich Sache.
„Die Voraussetzung, dass überhaupt ein Konzert stattfinden kann, ist, dass zuvor die Musik dafür geschaffen wurde. Gerade die Urheber sind aber diejenigen, die ihren Anteil erst lange nach der Aufführung ihrer Werke erhalten – wenn überhaupt.“ Zitat: Wolfgang Lackerschmid
Allerdings gibt es auch jede Menge Aufführungen, die von der GEMA gar nicht erst erfasst werden. Am letzten Freitag, den 17. September 2010, war ich in Cloppenburg in einem sehr schönen Marimba-Konzert mit Katarzyna Mycka und Franz Bach, welcher mir nach dem Konzert erzählte, dass meine weltweit aufgeführte Kochlöffelnummer Eine kleine Tischmusik bei einem Tag der offenen Tür der Tonhalle Zürich gespielt worden wäre.
Umschlagdruck von „Dieser Augenblick“
Solche und ähnliche Veranstaltungen finden häufig statt und dafür bekommt man selbstverständlich nichts, wobei auch klar ist, dass gar nicht alles abgerechnet werden kann (auch nicht muss) – das ist schlichtweg unmöglich. Aus der Sicht als Komponist würde ich mir allerdings wünschen, dass es im Umgang mit dem Urheberrecht mehr Respekt gäbe. Denn wenn man sich vergegenwärtigt, wieviele Stunden für das Komponieren, das Schreiben einer Partitur plus Einzelstimmen (incusive Fehlerkorrektur) und Kosten für den Druck zusammen kommen, ist allein der Aufwand nur für ein einziges Stück immens.
Und während man der Tätigkeit des Komponierens nachgeht, verdient man in den meisten Fällen keinen einzigen Cent. Deshalb ist ein Komponist logischerweise darauf angewiesen, wenigstens nach der Veröffentlichung seines geistigen Eigentums daran zu verdienen. Aus diesem Grund ist die GEMA vor über 100 Jahren gegründet worden.
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