Dass Elliott Carter am 5. November 2012 im hohen Alter von 103 Jahren (!) gestorben ist, habe ich nur zufällig mitbekommen, weil Wolfgang Mechsner am 6. November 2012 auf seiner Homepage darüber etwas geschrieben hatte.
Wieso ich erst jetzt und überhaupt noch etwas darüber schreibe?
Weil mich das Zitat von Elliott Carter in Wolfgangs Artikel beeindruckt hat. Darin äußert der Komponist, wieviel wichtiger es ist, seinen eigenen Weg zu gehen, statt es unbedingt allen anderen recht machen zu wollen, was sowieso niemals klappt.
„Als junger Mann wollte ich immer für das Publikum schreiben. Dann habe ich aber gelernt, dass es das Publikum nicht interessierte. Also habe ich entschieden, für mich selbst zu schreiben. Seitdem interessiert sich das Publikum.“
Elliott Carter (1908 – 2012)
Als Komponist ist mir Elliott Carter ein Begriff, weil ich seine „Eight Pieces For four Timpani“ in meinem Schlagzeugstudium bei Peter Klemke (Solopauker an der Nordwestdeutschen Philharmonie in Herford von 1974 – 2002) kennengelernt habe. Die Stücke für Pauke-Solo sind wirklich sehr interessant und eine Herausforderung für einen Solopauker.
Ein Alter von 103 Jahren zu erreichen ist natürlich Wahnsinn, dass muss man erst mal nachmachen. Irgendwann wird jedoch jede(r) Sterben und die „vergängliche Hülle“ … also den Körper … zurücklassen. Bis es dazu kommt oder soweit ist, sollte man – im Sinne des Zitats von Elliott Carter – ruhig und gelassen seinen „eigenen“ Weg selbständig gehen und etwas tun, was nützlich ist und unsere Kultur auf irgendeine Weise bereichert.
› Denkprozesse … Be Yourself = Sei Du! ‹
Es gibt eine zwar schon mehrfach aufgeführte, aber in Notenform bislang noch nicht veröffentlichte Komposition für Marimba-Solo von mir, für die ich verschiedene Ideen hatte und schließlich „Denkprozesse“ als Titel wählte. Aber je länger ich das Stück spiele, desto mehr drängt sich mir „Be Yourself“ als der passende Titel dafür auf.
Von der Bedeutung her geht es in eine ähnliche Richtung wie „Denkprozesse“, für den Charakter der Musik ist es insgesamt aber doch irgendwie zutreffender. Die Aussage von Elliott Carter war im Zusammenhang damit sehr inspirierend für mich, denn natürlich macht sie Mut, mit Selbstvertrauen seinen Weg zu gehen.
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